"Willkommen, Willkommen und Guten Tag,

wir freuen uns auf jeden, der mitspielen mag.

Willkommen, Willkommen, kommt zu uns herein,

denn Momo und Laurin, die laden Euch ein."

Gedanken zur Eingewöhnung

Ihr Kind wird bald unseren Kindergarten besuchen – wir freuen uns, das Sie sich für die Elterninitiative Momo e.V. entschieden haben. Der regelmäßige Besuch des Kindergartens ist für Ihr Kind und auch für Sie ein bedeutsamer Schritt. Damit dieser Schritt für alle Beteiligten harmonisch und stressfrei geschehen kann, möchten wir Sie mit unserem Konzept der Eingewöhnung vertraut machen.

 

Einführungsgespräch

 

Der erste Schritt zur Eingewöhnung besteht in einem ausführlichen Gespräch zwischen Erziehern und Eltern. Sie kennen Ihr Kind am Besten – seine Vorlieben und Wünsche, seine Ängste und Bedürfnisse, und auch seine Form, diese zum Ausdruck zu bringen. Teilen Sie Ihr Wissen mit uns, je mehr wir über die Persönlichkeit Ihres Kindes erfahren, um so einfacher wird es, eine kindgemäße Eingewöhnung zu ermöglichen. Jeder Mensch ist einzigartig, und insofern sind auch die ersten Schritte in das Kindergartenleben mit den Bedürfnissen und Fähigkeiten, mit Alter und Entwicklungsstand Ihres Kindes abzustimmen. Ist Ihr Kind mit Trennungssituationen vertraut – z.B. durch Besuche bei Großeltern, Freunden etc.? Wie gestalten Sie diese Situationen? Hat Ihr Kind schon Erfahrungen mit anderen Kindern, vielleicht schon mit einer Kindergruppe? Wie sind diese Begegnungen verlaufen? Diese und andere wichtige Fragen möchten wir gerne mit Ihnen besprechen, bevor Ihr Kind uns zum ersten Mal besucht. Die von uns gewählte Form der Eingewöhnung führt in den allermeisten Fällen zu einer erfolgreichen Integration in die Kindergruppe. Uns ist klar, dass der skizzierte Ablauf nicht in jedem Fall wie vorgesehen realisiert werden kann, Arbeitssituation der Eltern, Geschwisterkinder u.s.w. verändern möglicherweise den Ablauf der Eingewöhnung. Im Einführungsgespräch werden wir gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, trotzdem eine kindgerechte Integration in die Gruppe zu realisieren.

 

Schnuppertage

 

Wir bieten bereits einige Monate vor dem geplanten regelmäßigen Besuch die Möglichkeit, in den Kindergarten hinein zu „schnuppern“. Gern sprechen wir mit Ihnen passende Besuchstermine ab, an denen Sie mit Ihrem Kind für eine Weile im Kindergarten zu Gast sein können. Diese Besuche finden in der Regel am Vormittag statt und geben einen kleinen Einblick in das Kindergartengeschehen.

 

Der erste Kindergartentag

 

Nun ist es soweit – gemeinsam mit Ihnen tritt Ihr Kind in einen neuen Lebensabschnitt ein. Ein aufregendes Erlebnis für Ihr Kind, für Sie  - und auch für uns, die Erzieher und die Kinder, die den Kindergarten schon seit längerer Zeit besuchen. Vielleicht ist es möglich, dass beide Eltern das Kind an diesem wichtigen Tag begleiten. Ihr Kind bestimmt selbst die Form und den Zeitrahmen der Kontaktaufnahme. Möchte es zunächst an Ihrer Hand oder auf dem Arm die neue Situation erkunden? Hilft ein Lieblingskuscheltier dabei - es kann ein wichtiger „Verbündeter“ werden. Nimmt Ihr Kind Kontakt auf zu den Personen im Kindergarten, zeigt es sich neugierig oder abwartend? Die Erzieher signalisieren freundliche Präsenz, drängen sich aber nicht auf – die Eltern sind in dieser Situation der „Sichere Hafen“, von dem aus das Kind zur Erkundung aufbrechen und in den es jederzeit wieder zurückkehren kann. In dieser Zeit sollen keine organisatorischen Fragen zwischen den Erwachsenen besprochen werden, die Aufmerksamkeit gilt hier der Beobachtung der Kontaktaufnahme. Die ersten Tage im Kindergarten halten viele Eindrücke bereit, so dass schnell eine Überforderung eintreten kann. Insofern sollte die Verweilzeit in der Eingewöhnungsphase kurz gefasst sein, möglichst endet der Besuch, bevor Ihr Kind selbst den Wunsch danach äußert.

 

Die erste Woche

 

Wir begleiten die Eingewöhnung Ihres Kindes zunächst weiter wie am ersten Tag .Beobachten Sie aufmerksam, wie Ihr Kind sich verhält, und respektieren Sie seinen Weg, mit der neuen Situation um zu gehen. Weiterhin sind Sie der „Sichere Hafen“, die Erzieher bieten Möglichkeiten der Kontaktaufnahme, deuten Wege zur Teilnahme am Gruppengeschehen an, ohne sich aufzudrängen. Die Verweildauer in den ersten Kindergartentagen orientiert sich ausschließlich an den Bedürfnissen des Kindes, als Faustregel gilt hier „Weniger ist mehr.“ Dies gilt in besonderem Maße für die Eingewöhnung von Kindern unter drei Jahren.

 

Vertrauensvolle Ablösung

 

Zunehmend wird Ihr Kind in den folgenden Tagen den Kindergarten erforschen und Kontakt zu den Erziehern und den Kindern aufnehmen. Dabei wird es sich schrittweise gemäß seines Alters und seiner Persönlichkeit für eine Weile von Ihnen entfernen, nicht ohne sich zwischenzeitlich immer wieder Ihrer Anwesenheit zu vergewissern. Nun kann der Prozess der behutsamen Lösung von Kind und Elternteil beginnen. Wichtig ist für diese Phase, das das Kind Ihr Fortgehen und Ihr Wiedererscheinen bewusst wahrnimmt. Sagen Sie Ihrem Kind beispielsweise: „Ich gehe jetzt zur Toilette und komme dann wieder hierher.“ Sprechen Sie dies mit dem Erzieher oder der Erzieherin ab, zu dem Ihr Kind bereits Vertrauen gefasst hat. Dies gibt uns die Möglichkeit, wenn nötig zu trösten, und das Trennungsverhalten Ihres Kindes zu beobachten und einzuschätzen. Signalisieren Sie Ihrem Kind Ihre Rückkehr. In Absprache mit uns verlängern wir an den folgenden Tagen schrittweise Ihre Abwesenheit, Sie können zum Beispiel Spaziergänge unternehmen, nach einiger Zeit auch für Besorgungen kurz fortfahren.

 

„Jetzt bin ich ein Kindergartenkind!“

 

Um den Schritt vom Kleinkind zum Kindergartenkind tun zu können, löst sich Ihr Kind nun Tag für Tag etwas mehr von Ihnen, es betritt Neuland und soll für die Zeit des Kindergartenbesuchs seine Sicherheit zunehmend bei den Erziehern und den Kindern der Gruppe finden. Dies setzt voraus, dass zwischen Kind und Erziehern Vertrauen und Zuneigung entstanden ist. Genauso wichtig ist ein vertrauensvolles, von Sympathie geprägtes Verhältnis zwischen Eltern und Erziehern. Signalisieren Sie Ihrem Kind: „Ich freue mich, dass Du nun in den Kindergarten gehst. Wenn Du traurig bist, weiß ich, das die Erzieher Dich trösten können, und das Du einen schönen Tag im Kindergarten verbringen wirst.“ Verkürzen Sie in Absprache mit uns schrittweise die Zeit Ihrer Anwesenheit am Morgen und dehnen Sie die Verweildauer des Kindes im Kindergarten aus. Halten Sie es aus, wenn Ihr Kind bei Ihrem Fortgehen traurig ist, und dies zum Beispiel durch Weinen ausdrückt. Häufig sind die Tränen schneller getrocknet, als es zunächst den Anschein hat, wir geben hierzu auch gern telefonische Rückmeldung. Abschied nehmen und sich Wiedersehen sind lebenswichtige Erfahrungen, geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, diese in der geschützten Atmosphäre des Kindergartens zu erleben. Entwickeln Sie ein kurzes Abschiedsritual, das stets ähnlich funktioniert, und diskutieren Sie, wenn der Moment der Trennung gekommen ist, nicht mit Ihrem Kind. Die Entscheidung zum Kindergartenbesuch wird zu Hause getroffen, nicht im Auto und nicht in der Garderobe des Kindergartens. Ausnahmen vom Kindergartenbesuch werden ebenfalls zu Hause geklärt, wir bitten um kurze telefonische Information, wenn Ihr Kind einen oder mehrere Tage „Ferien“ macht.

 

Schlussbemerkung

 

Es kommt vor, das Kinder nach erfolgreicher Eingewöhnung dem Anschein nach einen Schritt zurück machen, und mit Unmut oder Tränen auf Ihr Fortgehen reagieren. Nehmen Sie das wahr als eine Art soziales Experiment, das Ihr Kind mit Ihnen durchführt und bleiben Sie freundlich und konsequent – z.B. nach dem Motto:„Erwachsene gehen zur Arbeit, Schulkinder zur Schule und Kindergartenkinder ?" In der Regel kennt Ihr Kind die Antwort…